Was sind die richtigen Dachziegel?

Dachziegel sind nicht nur für die Optik des Hauses wichtig, sondern schützen das Haus effektiv vor Wind und Wetter. Den richtigen Ziegel für Ihr Dach zu finden ist deswegen gar nicht so einfach. Es gibt viele verschiedene Dachziegelarten, die sich zum Teil auch nur für bestimmte Dacharten und Dachformen eignen. Bei der Auswahl müssen zudem die Bauvorschriften, die Mindestneigung des Daches und die gewünschte Schutzwirkung beachtet werden. Wir erklären Ihnen, welche Dachziegel zu welchem Dach passen und nach welchen Kriterien Sie diese auswählen sollten.

Die Auswahlkriterien 

Die Dachpfannen und Dachziegel sollten mehr können als nur gut aussehen. Es kommt auch darauf an, ob Sie Ihr nur die Dacheindeckung erneuern oder ein komplett neues Dach samt Dachstuhl bauen. Wenn Sie das Dach komplett neu bauen, haben Sie eine viel bessere und größere Auswahl als bei einer neuen Dacheindeckung. Gerade die Mindestdachneigung spielt eine große Rolle bei der Auswahl der Dachziegel.

Die Regel- und Mindestdachneigung 

Jeder Dachziegel hat eine Regeldachneigung, welche fest vorgegeben ist. Diese Regeldachneigung gibt die untere Dachneigungsgrenze an, bis zu welcher Dachneigung das Dach langfristig regensicher ist. Die Mindestdachneigung ist die unterste Dachneigung, bis zu welcher das Dach regensicher ist. Diese Dachneigung darf nicht unterschritten werden.

Sie können auch ein Dach bauen, welches die Regeldachneigung unterschreitet, jedoch müssen Sie zwei Aspekte dabei beachten. Zum einen dürfen Sie nicht unter die Mindestdachneigung liegen und zum anderen müssen Sie zusätzliche Maßnahmen ergreifen, damit das Dach weiterhin regensicher ist. Solche Maßnahmen können ein regensicheres oder wasserdichtes Unterdach sein.

Wichtig ist, dass ein Dach immer nur regensicher und nicht wasserdicht ist. Regensicher bedeutet in dem Fall, dass der Niederschlag nicht ins Dach eindringt. Jedoch können Schlagregen oder Flugschnee in die Dachunterkonstruktion eindringen. Auch Tagwasser kann in die Unterkonstruktion eindringen.

Dachziegel oder Dachsteine?

Es gibt nicht nur verschiedene Dachformen, verschiedene Dachneigungen und verschiedene Dachziegel. Es gibt auch Dachsteine, welche sich nicht nur in der Form, sondern vor allem im Material und im Herstellungsprozess von den Dachziegeln.

Dachziegel 

Dachziegel werden aus Ton-Rohstoffen hergestellt, welche in Deutschland abgebaut werden. Nach dem das Tongestein zu Tonpulver gemahlen wurde, wird dieses Pulver mit Wasser vermengt und für 70 Tage feucht gehalten. Danach wird der Ton geformt, getrocknet und anschließend bei 900°C bis 1200°C gebrannt. Dazu sind die Dachziegel aus Ton sehr langlebig und altern kaum.

Dachsteine

Dachsteine hingegen werden nicht aus Ton, sondern aus Beton hergestellt und sind kostengünstiger als Dachziegel. Um Dachsteine herzustellen, muss Zement, Sand und Wasser vermischt und in eine Form gegossen werden. Anschließend wird diese bei nur 60°C getrocknet und härtet danach noch vier Wochen aus. Durch diesen Herstellungsprozess halten die Dachsteine nicht ganz so lange, wie die Dachziegel, sie sind dafür aber bis zu 20 Prozent kostengünstiger.

Die verschiedenen Dachziegel für Ihr Dach 

Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, ein neues Dach zu bauen, können Sie aus einer Vielzahl von verschiedenen Dachziegeln wählen. Alle haben eine besondere Optik und unterscheiden sich in gewisser Weise voneinander.

Die Falzziegel 

Es gibt verschiedene Falzziegel, die alle eine Kopf- und eine Seitenfalz haben, sowie eine rechteckige Form mit geraden Kanten besitzen. Der Falz an den Ziegeln dient dazu, dass die einzelnen Ziegel sich ineinander verzahnen und so das Dach gut vor Schlagregen und Flugschnee schützen. Durch die Verfalzung ist keine zweilagige Deckung nötig, wodurch Sie ordentlich Gewicht einsparen und Ihr Dach trotzdem gut gegen Stürme absichern. Die Verfalzungen können Sie nach der Fertigstellung des Dachs nicht mehr erkennen.

Die verschiedenen Falzziegel sind zum Beispiel der Großflächen-Falzziegel, der Doppelmuldenfalzziegel, der Reformziegel und der Hohlfalzziegel. Der Großflächen-Falzziegel ist größer als alle anderen Dachziegel und wird überwiegend bei großen Gebäuden, wie einem Bauernhof, einer Halle oder bei einer großen Wohnanlage verwendet. Durch die geringere Anzahl der benötigten Dachziegel sind die Großflächen-Falzziegel kostengünstiger als andere Dachziegel.

Der Doppelmuldenfalzziegel hat zwei schmale, von oben nach unten verlaufenden Mulden. Der Reformziegel hat hingegen nur eine einzige Mulde, welche sich aber fast über die gesamte Breite des Ziegels erstreckt. Der Hohlfalzziegel ist hingegen nach außen gewölbt und hat dadurch Ähnlichkeiten mit einer Welle.

Der Biberschwanzziegel 

Der Biberschwanzziegel hat seinen Namen von der Ähnlichkeit mit einem Biberschwanz. Oben ist der Ziegel gerade, am unteren Ende hingegen abgerundet und sieht damit einem Biberschwanz sehr ähnlich. Da der Biberschwanzziegel recht klein ist, müssen sehr viele Ziegel verlegt werden, wodurch der Dachstuhl einem hohen Gewicht und einer großen Belastung standhalten muss. Diese Ziegel bieten einen sehr guten Schutz gegen Wind und Wetter, da diese Ziegel mit einer Doppeldeckung verlegt werden.

Da der Biberschwanzziegel keine Verfalzung hat, eignet sich dieser nur für Steildächer, wie das Mansardendach, das Walmdach oder das Satteldach. Die Regeldachneigung dieser Ziegel liegt bei mindestens 30 Grad, da die Ziegel ansonsten das Wasser durchlassen und nicht mehr Regensicher sind.

Der Flachdachziegel 

Flachdachziegel eignen sich, anders als der Name vermuten lässt, nicht für das Flachdach, sondern für flache Dächer mit einer Neigung ab 20 Grad. Bei flacheren Dächern können Sie aber auch eine Sonderanfertigung des Flachdachziegels verwenden, welche dreifach verfalzt sind. Diese sind auch für Dächer mit einer Neigung von 10 Grad geeignet.

Der Flachdachziegel ist aufgrund der Verfalzung besonders witterungsbeständig und regensicher. Gerade bei sehr flachen Dächern ist dieser Ziegel von Vorteil, da Sie kein wasserdichtes Unterdach verbauen müssen.

Der Glattziegel

Der Glattziegel oder Flachziegel ist anders als die anderen Ziegel ohne Mulde, sondern ganz glatt. Auch dieser Ziegel hat eine Kopf- und eine Seitenverfalzung, wodurch dieser gut vor Regen und Sturm schützt. Der Glattziegel eignet sich ebenfalls für flache Dächer mit einer Neigung bis zu 25 Grad oder sogar bis zu 22 Grad. Zudem ist dieser Ziegel aufgrund der geringen Stückzahl, die benötigt wird, kostengünstiger als andere Falzziegel.

Der richtige Dachziegel für Ihr Dach

Damit Sie wissen, welcher der richtige Dachziegel für Ihr Dach ist, sollten Sie auf verschiedene Aspekte achten. Allem voran sollten Sie wissen, welche Neigung Ihr Dach hat. Wegen der Regeldachneigung der Dachziegel können gerade bei flachen Dächern einige Ziegel bereits rausfallen, da diese eine zu hohe Regeldachneigung haben. Sie sollten außerdem auf die Optik achten. Nehmen Sie Dachziegel, die Ihren Wünschen entsprechen, damit Sie das Dach nicht nach 2/3 Jahren wieder neumachen müssen.

Achten Sie allerdings auch auf Ihr Budget und überlegen Sie sich, wie viel Sie für Ihr neues Dach bezahlen wollen. So sind die Biberschwanzziegel wegen der Doppeldeckung und der damit verbundenen hohen Stückzahl teurer als bspw. die Doppelmuldenziegel. Wenn Sie sich aber überhaupt nicht sicher sind, scheuen Sie nicht davor uns anzurufen.

Wir, bei Dachdeckermeister Haase, beraten Sie gern. Wir stellen mit Ihnen das perfekte Dach für Ihr Haus zusammen und verlegen die Dachziegel. Wir beraten Sie auch dahingehend, welche Ziegel Sie für Ihr Dach nehmen können und ob Sie ein Unterdach benötigen oder nicht.

Mit uns sind Sie auf der sicheren Seite. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin.

Ihr Dachdeckermeisterbetrieb Haase

Mirco Haase Dachdeckermeister